Das kleine Fischernest Cabo Polonio liegt etwa 270 Kilometer von der uruguayischen Hauptstadt Montevideo entfernt, kurz vor der brasilianischen Küste. Wer nach einem Fischerort sucht, der noch ein für die Region urtypisches Flair versprüht, der ist in Cabo, wie es die Einheimischen kurz nennen, richtig. Noch heute gibt es keinen regulären Strom in dem Dorf. Alles wird mit Generatoren betrieben, und das auch meist erst ab dem Einbruch der Dunkelheit. Rechts und links dehnen sich von der ins Meer vorgelagerten Felspitze, an die sich das Dorf anschließt unendlich weite Strände aus, die menschenleer sind. Was den Gästen bei Ihrem Besuch in Massen begegnet, sind Seelöwen, Pinguine und einiges Seegetier mehr.
Anreise nach Cabo Polonio
Schon die Anreise in das Fischernest, in dem regulär außerhalb der Saison knapp 100 Einwohner leben, ist ein echtes Abenteuer, denn das Dorf ist an keine Straße angeschlossen. Wohl oder übel muss der Gast einen abenteuerlichen, teilweise auch beschwerlichen Weg vom Eingang an der Hauptstraße bis ins Dorf nehmen. Doch man hat die Qual der Wahl. Große umgebaute allradgetriebene LKWs mit Aussichtsplattformen bringen die Gäste durch eine 8 Kilometer weite spektakuläre Dünenlandschaft in den Ort. Wer es anstrengender mag, der mietet sich am Eingang zu dem Nationalpark ein paar Pferde oder geht zu Fuß. Letzteres kann im Sommer allerdings zu einer echten Tortur werden. Ein anderer, nicht minder anstrengender, aber ebenfalls abenteuerlich-beschwerlicher Weg, führt vom ein paar Kilometer entfernt liegenden Fischerdorf Valizas von der anderen Seite her durch die Dünen und am Strand entlang ins Dorf. Zuerst musst dabei allerdings ein Fluss mit Hilfe der ansässigen Fischer überquert werden und dann geht es 2 Stunden durch Dünensand, der bei jedem Fußtritt nachgibt. Man kommt allerdings auf diesem Weg an der höchsten Wanderdüne des Landes vorbei.
Natur pur in Cabo Polonio
Bei nur einhundert Einwohnern gibt es nicht viel zu sehen, was von Menschenhand geschaffen wurde. Womit Cabo Polonio glänzt, das ist die geballte Natur, in die der Ort eingebettet ist. Den besten Blick genießen Gäste vom Leuchtturm aus, der im Jahre 1881 gebaut werden musste, da die vorgelagerten Gewässer sich zu einem echten Massengrab für Schiffe entwickelte. Bis über 20 Seemeilen reicht der Stahl des Leuchtturms auf das Meer hinaus, um die Schiffe vor den gefährlichen Riffen und den drei kleinen vorgelagerten Inseln Isla Rasa, Isla Encantada und El Islote zu warnen.
Diese kleinen felsigen Eilande, sind zwar nicht von Menschen bewohnt, dafür tummeln sich darauf Tausende von Seelöwen. Es gibt gleich zwei Arten davon. Die mächtigen Bullen, die mehrere einhundert Kilo wiegen können, kämpfen auf den Inseln um ihre Harems. Die Jungbullen, die sich noch keinen Platz auf den Inseln erobern konnten, liegen derweil direkt auf dem Festland vor dem Leuchtturm auf Armweite entfernt. Dazu lassen sich zu allen Jahreszeiten Wale und Delfine beobachten.
Cabo ist ausserdem ein echtes Surferparadies. Es empfiehlt sich Cabo Polonio nicht von Mitte Dezember bis Ende Januar zu besuchen. Denn zu dieser Zeit ist Hauptsaison und das ansonsten ruhige Dörfchen verwandelt sich in einen Ort, in dem es Tag und Nacht die Post abgeht. Ob Hippie oder Neureich, alles feiert an den Stränden. Eine Unterkunft in den wenigen Hotels und Hostels zu bekommen ist schier unmöglich.
Cabo Polonio einTraum für Aussteiger und Weltenbummeler
Cabo Polonio ist der Ort für Aussteiger außerhalb der Saison, die nach dem wahren Naturerlebnis suchen. Spektakuläre Sonnenauf- und –untergänge, ein umwerfender Sternenhimmel und eine atemberaubende Naturlandschaft erwarten die Gäste.