Wer auf die Philippinen reist, denkt zuerst an weiße Traumstrände und ein relaxtes Beachleben. Davon gibt es auf den knapp 7000 Inseln schließlich genug. Die Philippinen haben jedoch sehr viel mehr zu bieten. Neben Wanderungen durch den wilden Dschungel bieten sich vor allem Reisen zu den schönen Vulkanen an, von den einige aktiv Lava spucken. Der Mount Pinatubo ist einer von ihnen. Seine aktuelle Aktivität nicht besonders hoch, sichtbare Lava gibt es keine, jedoch ereignete sich hier im Juni 1991 einer der größten Vulkanausbrüche des 20. Jahrhunderts. Die Wucht der Detonation sprengte die komplette Spitze ab. Ganz klar! Dieser Vulkan ist das perfekte Ausflugsziel, um dem täglich gleichen Trott an den Stränden zu entfliehen.
Lage und Anreise zum Pinatubo
Der Pinatubo liegt im Westen der größten philippinischen Insel Luzon. Er ist Teil einer Vulkankette, denn hier sinkt die philippinische Platte unter die eurasische Platte und speist die Vulkane mit Magma. Der Pinatubo liegt 85 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Manila. Von hier werden Tagestouren zur Vulkankette angeboten. Es ist aber auch möglich, die Wandertour, mit einem Aufenthalt an den schönen Stränden von Subic Bay, Olangapo oder mit ein wenig Party in Angeles City zu verbinden, denn von Subic sind es 50 Kilometer von Angeles nur noch 30 Kilometer zum Pinatubo. Zudem kann man Städten günstig ein Taxi zum Eingang des Parks buchen.
Geschichte des Pinatubo
Der Pinatubo war vor seinem kein bekannter Vulkan. Vielmehr liegt er in einer Vulkankette, abgeschieden von den großen Städten, Jahrhunderte war er die Heimat von Ureinwohnern. Diese wurden nach dem Ausbruch zum Großteil umgesiedelt. Der Ausbruch im Juni 1991 hatte sich lange angebahnt. Bereits Anfang des Jahres gab es erste leichte Erdbeben. Im April, nach einem weiteren stärkeren Erdbeben, öffnete sich eine 1,5 Kilometer lange Spalte entlang des Kraters. In den folgenden Wochen kam es zu hunderten Erdbeben. Die Menschen im Umkreis von 20 Kilometern rund um den Pinatubo wurden evakuiert. Am dritten Juni kam es zur ersten Lavafontäne und am 7. Juni zur ersten großen Eruption. Dabei stieß der Vulkan eine sieben Kilometer hohe Aschewolke in die Luft. Dies waren aber erst die ersten Vorboten, denn am 12. Juni einen weiteren heftigen Ausbruch, 19 Kilometer erhob sich die Aschesäule und drang bis in die Stratosphäre ein. Die Haupteruption ereignete sich am 15. Juni zuerst begann die erde im Umkreis von 50 Kilometern heftig zu beben. Dabei wurde die Asche bis fast in das Weltall gestoßen ca. 35 Kilometer betrug die Aschewolke. Die Explosion war 10-mal heftiger, als die des Mount Saint Helens und riss einen 2,5 Kilometer großen Krater in den Berg. Der Pinatubo verlor in dieser Woche unglaubliche 260 Höhenmeter. Trotz der umfangreichen Evakuierungen, verloren kapp 900 Menschen ihr Leben während der Katastrophe. Viele weitere starben an den folgen der Explosion.
Wanderung zum Krater des Pinatubo
Startpunkt für die Wanderung zum Mt. Pinatubo ist das Apu Malyari Base Camp es befindet sich in der Nähe der Kleinstadt Santa Juliana. Das Gebiet, rund um den Vulkan, ist philippinisches Militärgebiet. Bis zum Apu Malyari Base Camp kann die Anfahrt individuell gestaltet werden. Dort bezahlt man dann das Eintrittsgeld sowie die Gebühr für den Jeep Fahrer und Führer. Es gibt mehre Varianten zum Krater zu gelangen. Zum einen kann man sich mit dem Jeep, fast zum Krater fahren lassen, oder man wählt den Weg durch das Crow Valley (Raben Tal) einem steinigen Flussbett. Die sportliche Variante durch das Flussbett ist wesentlich interessanter. Denn hier kreuzt man die riesigen Ascheberge, welche der Ausbruch hinterlassen hat. Zudem sieht man hier einige der eingeborenen Ätas, denn nach dem Ausbruch sind einige wenige von ihnen zurückgekehrt. Auch hier bewältigt man den ersten Abschnitt per Offroader. Eine abenteuerliche Fahrt, welche allein schon das Eintrittsgeld wert ist. Der Weg ist extrem steinig aber nicht steil, denn der Eingang zum Krater, liegt nur 150 Meter über der umgebenen Landschaft. Festes Schuhwerk sollte deshalb unbedingt getragen werden. Die Ascheschichten haben teilweise eine Höhe von bis zu 40 Metern und extrem bizarre Formen. Am Ende des Flusses, welcher aus dem Pinatubo-Kratersee gespeist wird, kommt man zu einem kleinen Verpflegungsstand. Von hier aus sind es nur noch 20 -30 Fußminuten, durch den Dschungel und der Krater ist erreicht. Auch wenn sich in der Nebensaison nicht mehr als 150 Menschen am Tag hier einfinden. Werden Bootsfahrten über den wunderschön türkis schimmernden See angeboten. Natürlich kann auch ein erfrischendes Bad genommen werden.
Fazit: Vulkan Pinatubo
Hier wird einem bewusst, welche Energie der Ausbruch hatte, denn statt der Kuppel eines Berges, befindet man sich jetzt in einem tiefen Krater. Für mich ist er Pinatubo ein Beweis wie klein die Macht des Menschen auf diesem Planeten ist. Gegen die Urgewalt der Natur ist kein Kraut gewachsen. Dies wird einem an diesem Ort ganz besonders bewusst.