Dänemark zählt zu den beliebten Urlaubsländern der Deutschen. Das kleine Land im Norden bietet wunderschöne Strände an der Nord- sowie der Ostsee. Hügelige Landschaften, verträumte Fischerdörfer, zauberhafte Städte gibt es ebenfalls. Wer seinen Urlaub etwas anders gestalten möchte, sollte sich mit der Geschichte Dänemarks beschäftigen. Bewohnt wurde Dänemark seit jeher von den Wikingern. Jahrhundertelang versetzten sie die Bewohner Europas in Angst und Schrecken. Allerdings werden sie dem negativen Bild, welches in den historischen Quellen zu finden ist, nicht gerecht. Bei einer Rundreise durch Dänemark kann sich der Besucher ein neues Bild von den Wikingern machen.
Bewiesen ist, dass die Wikinger begnadete Seefahrer waren. Von ihren Reisen, dabei stießen sie bis Grönland, Nordamerika oder ins Mittelmeer vor, entdeckten sie Handelswege. Die Händler erschlossen neue Märkte, sie brachten Ware und Wissen in ihre Heimat zurück. Bis heute gehört Dänemark zu den Agrarländern, so war es bereits zu Zeiten der Wikinger. Aus diesem Bauernvolk wurde die Besatzung für Schiffe rekrutiert. Die Gemeinschaft der Wikinger unterschied sich in drei Gesellschaftsklassen. Der König mit seinen Kriegern bildete die Oberschicht, danach folgten die freien Bauern, das Schlusslicht bildeten die rechtlosen Sklaven. Die Siedlungen wurden von den Bewohnern regiert, rechtliche Angelegenheiten regelten sie auf dem Thing selbst.
Seit Jahrzehnten führt Dänemark umfassende archäologische Untersuchungen in Dorfsiedlungen durch. Dabei stellten die Archäologen fest, dass Jütland ununterbrochen seit über 4000 Jahren besiedelt wird. Mitten in Dänemark, zwischen Esbjerg und Vejle, befindet sich das Dorf Vorbasse. Zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert bestand das Dorf aus sieben Höfen. Die großen Hofanlagen standen auf großen Parzellen, die sich durch ein Tor und Hecken zur Straße hin abgrenzten. Zur Hofanlage gehörten das Wohnhaus mit Stall sowie mehrere kleine Nebengebäude. Mit einer Länge von 30 Metern bot das Haupthaus Platz für die Bewohner sowie 20 bis 30 Tiere. Im 11. Jahrhundert vergrößerte sich die Gesamtfläche des Dorfes erheblich. Allerdings wurden nur die Häuser vergrößert, die Tiere erhielten ihre eigenen Stallungen, hier fanden bis zu 50 Tiere Platz. Viehzucht spielte somit für die Wikinger eine wichtige Rolle.
Zu den ältesten Städten gehören Ribe im Westen Jütlands sowie Haithabu, welches im Norden Deutschlands bei Schleswig liegt. Zwischen Karl dem Großen und den Dänen kam es häufig zu Konfrontationen. Deshalb wurde im Friedensvertrag von 811 die Eider als Südgrenze Dänemarks festgelegt. Bis 1800 wurde der größte Teil Schleswig-Holsteins von Dänemark verwaltet. Ribe war bis zum 9. Jahrhundert der wichtigste Handelsplatz der Wikinger, danach übernahm Haithabu die Rolle.
In fast jedem Ort Dänemarks gibt es Runensteine, meistens in den Kirchen. Wallanlagen, wie beispielsweise in Rammedige können im freien Gelände besichtigt werden. In Sjörring befindet sich eine ehemalige Burganlage aus der Wikingerzeit, es war der Königshof von König Knut IV. Die Burganlage aus dem frühen Mittelalter ist relativ gut erhalten. Bei Ausgrabungen wurden Waffen sowie Geräte aus der Wikingerzeit freigelegt. Ein Besuch der Museen in Aarhus lohnt sich, hier werden Runensteine sowie Gerätschaften der Wikinger ausgestellt. In Jelling, nordwestlich von Vejle, wurde eine Schiffssetzung freigelegt. In dem Erlebniszentrum wird die Geschichte Jellings auf eine besonders gelungene Art und Weise vermittelt. Zu den faszinierenden Bauwerken aus der Wikingerzeit zählt eine Brücke zwischen Tavning und Vork im Südwesten Jellings, die mit einer Länge von etwa 760 Metern über das Vejle Bachtal führte. Eine Datierung der ausgegrabenen Pfosten ergab, dass die Brücke um 980 erbaut wurde, zur Zeit des Königs Harald Blauzahn.