Nur etwa 45 km Küste können die Slowenen ihr Eigen nennen. Im Norden grenzt die italienische Küste mit der Stadt Triest an das slowenische Land und im Süden setzt sich die steinige Küstenlinie als kroatisches Istrien fort.
Slowenisches Städtekleeblatt
Vier Städte am slowenischen Meeresabschnitt ziehen die Aufmerksamkeit der Touristen auf sich.
Koper – das „Haupt“ am Mittelmeer
Kommt man von Norden her an die Küstenlinie, dann sorgen zuerst Hafenkräne, große Schiffe und Hafenanlagen für Aufsehen. Die Stadt Koper, Capo d’Istria, der Kopf von Istrien, war schon vor vielen hundert Jahren der Handelshafen der Italiener gewesen. Noch heute fungiert die Stadt Koper als bedeutender slowenischer Seehafen und wichtiger wirtschaftlicher Umschlagplatz.
Die Innenstadt Kopers, deren Altstadt auf einer ehemaligen Insel liegt, die zu Beginn des 19. Jhs. mit dem Festland verbunden wurde, strahlt immer noch das venezianische Flair aus. In seinen imposanten Gebäuden mit filigranem Bauschmuck, den hübschen Häusern mit Reliefs und Loggien, dem Prätorenpalast und den romantischen Arkadengängen spürt man noch heute den längst vergangenen Wirkungsbereich der reichen Kaufleute und die ehemalige Macht Venedigs.
Isola – die beschauliche Landzunge
Ein asphaltierter Weg führt für Fußgänger, Radfahrer und Skater direkt am Meer entlang. Zwar rauschen auch die Autos auf der schmalen Landstraße vorbei, aber trotzdem bewegt man sich nur 2 m vom plätschernden Mittelmeer entfernt – mit Blick auf ferne Berge – immer auf die kleine Stadt Isola zu. Der Name ISOLA ergibt sich aus der Tatsache, dass diese Stadt ebenso wie Koper isoliert auf einer Insel lag und später als Landzunge an das Festland angebunden wurde. An frühere Wohlstandszeiten konnte Isola nach dem 16. Jh. nicht mehr anknüpfen. Während die malerische kleine Altstadt mit den engen Gassen an den neuen Jachthafen grenzt, folgen schon bald weniger attraktive Häuser in der industriellen Vorstadt. Heute leben viele Bewohner von der Fischerei.
Piran – malerische Mittelmeerstadt
Wer sich im mittelalterlichen Gassengewirr verirrt, erreicht dennoch immer wieder romantische Plätze im Häusermeer der schönsten Küstenstadt Sloweniens. Inmitten des Wegelabyrinths bildet der Tartini-Platz ein repräsentatives Zentrum mit venezianischen Gebäuden und den typischen spitzbogigen Fenstern. Die Geburtsstadt Guiseppe Tartinis, des virtuosen Geigers, ist ein Magnet für viele Touristen. Unterschiedliche Festivals ziehen Einheimische und Besucher gleichermaßen an. Aquarium, Theater, Tartinimuseum schmiegen sich an kleine Cafés und Restaurants mit Blick auf den kleinen Jachthafen und das Meer. Eine Uferpromenade führt um die Halbinsel und den ehemaligen Leuchtturm herum.
Über allem thront imposant die Georgskirche mit dem schlanken Campanile auf einer Klippe, schon von weitem als majestätisches Zeichen sichtbar. Früh morgens fällt das Licht von Osten auf die Landzunge mit der eng besiedelten Altstadt und bietet von den Resten der erhaltenen Stadtmauer aus einen bezaubernden Blick über die unzähligen Terrakottadächer des historischen Stadtkerns.
Portorož – die mondäne Touristenmetropole
Ein künstlich aufgeschütteter Strand, Shopping-Bereiche, Bars, Fastfood-Shops, große teure Hotels, Designer-Boutiquen, Casinos, Discos, Thermen mit Wellnessangeboten und Vergnügungstempel zeugen davon, dass Portorož auf Spaß und Amüsement setzt. Eine Palmenpromenade erinnert an französische Mittelmeerstädte, der Jachthafen hat über 1200
Liegeplätze und ist ein Eldorado für Segler. Der ehemalige Kurtourismus ist dem Vergnügungstourismus gewichen und wer Zerstreuung und einen unbeschwerten Urlaub sucht und gesehen werden will, ist im schicken Küstenort Portorož genau richtig.
Sečolvje
Wenige Kilometer von Portorož entfernt findet der Tourist eine riesige Lagunenlandschaft, in die durch Kanäle Salzwasser in die Meerwasserbassins geleitet wird. Ein Museum gibt Auskunft über die traditionelle Gewinnung von Salz und wenn man an einem heißen Augusttag durch die Salzgärten geht, kann man die Gärtner bei ihrer Arbeit beobachten.
Mittelmeerbesuch und Sonnenuntergang
Der jahrhundertelange Einfluss der venezianischen Stadtrepublik und die Nähe zum Nachbarn Italien zeigen sich darin, dass heute in dieser Region alle Verkehrs- und Straßenschilder in italienischer und slowenischer Sprache beschriftet werden.
Jede dieser vier Städte hat ihren besonderen Reiz und lohnt einen Besuch. Und die Sonnenuntergänge hier an der Mittelmeerküste sind traumhaft romantisch und zum Verlieben schön, wenn man auf den schroffen Ufersteinen sitzt und den Abend ausklingen lässt.