Ljubljana – Alter und Bedeutung
Schon Kelten und Illyrer ließen sich am Fuß des Burghügels nieder, Römer ernannten die Stadt Emona zur Hauptstadt der annektierten Provinz, Hunnenkönig Attila zerstörte die Ansiedlung, bevor Slawen die Ruinen im 7. Jh. neu bevölkerten. Mit den Kärntner Herzögen tauchte der Name Laibach im 12. Jahrhundert erstmalig auf. Ab dem 14. Jahrhundert übernahmen die Habsburger die Herrschaft und regierten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Nach dem Zerfall Jugoslawiens ist Ljubljana seit dem 25.6.1991 die Hauptstadt des Staates Slowenien.
Ljubljana ist alles: Verwaltungsschwerpunkt und Kulturmetropole, Wirtschaftsmittelpunkt und Universitätsstadt, Wissenschaftszentrum und Museumsstadt.
Ljubljana – Name und Ausstrahlung
»Die Geliebte« (slow. Ljubljena) könnte eine deutsche Übersetzung lauten und genauso fühlt man sich selbst – umarmt von einem heimeligen Flair und willkommen geheißen durch das wohltuende Erscheinungsbild, wenn man durch die Stadt schlendert.
Ljubljana, Hauptstadt Sloweniens, hat eine ungemein heitere, angenehme, einladende Atmosphäre. Nicht hektisch, sondern liebreizend, nicht laut, sondern gemütlich, nicht abweisend, sondern warm und offen.
Mein erster Streifzug durch die Stadt machte mir sehr schnell klar: die Architektur und die Ausstrahlung erinnern an eine Kombination aus Prag und Salzburg, nur in einer Miniaturversion. Die Burg auf dem Felsen oberhalb der Stadt steht wie ein Wächter auf erhabenem Posten.
Ljubljana – Sehenswürdigkeiten und Persönlichkeiten
Wie eine Kette reihen sich zu beiden Seiten des Flusses Ljubljanica Cafés und Restaurants aneinander, neigen im Frühling und Sommer üppige Laubbäume ihre Äste ins Wasser. Der sonntägliche Floh- und Antikmarkt entlang des Flusses überzeugt durch alte Schätze.
Die Häuserfassaden in der Altstadt sind liebevoll renoviert, exklusive kleine Boutiquen schmiegen sich zusammen. Gemeinsam mit den engen Gassen und schönen Passagen, dem Rathausplatz mit dem Brunnen und den städtischen Kirchen ist die Hauptstadt ein harmonisches Ganzes.
Als Tourist muss man in dieser Stadt keine Hektik entwickeln und die Sehenswürdigkeiten auf einer Liste abhaken. Ohne Eile lässt man bei einem mehrstündigen Spaziergang die Stadt auf sich wirken und kann von der Burg einen weiten Blick über die Dächer und das Umland bis zu den Bergen werfen.
Der geflügelte Drache, präsent als vier kupferne Skulpturen auf der Drachenbrücke, wurde hier laut Legende vom Argonauten Jason erlegt.
Der berühmte slowenische Architekt Jože Plečnik gestaltete u. a. die Uferpromenade des Flusses Ljubljanica, schuf die Markthallen mit den Kolonnaden, die National- und Universitätsbibliothek und renovierte den Klosterkomplex Križanke.Besonders sehenswert ist die Dreibrückenanlage, ein Ort, an dem er drei alte Brücken zu einem interessanten, fächerartigen Ensemble vereinte.
France Prešeren, der Nationaldichter, bekommt durch sein Denkmal auf dem angrenzenden Platz ein ewiges Andenken. Hier laufen fünf Straßenzüge zusammen, die von der Altstadt in die neuen Teile der modernen Hauptstadt führen. Wenige wunderschöne Elemente des Jugendstils sind noch an einigen Häusern zu erkennen.
Dem Touristen mag der bedeutendste Dichter Sloweniens nicht viel sagen, aber von Gustav Mahler hat sicher jeder schon gehört. Er bekam hier von 1881 bis 1882 eine Theaterkapellmeisterstelle und dirigierte Opern und Operetten. Eine bescheidene Skulptur zur Erinnerung an den international berühmten Komponisten findet man am Ufer der Ljubljanica.
Nicht nur bei der berühmten Schusterbrücke hängen Dutzende von Schuhen an Leinen über den Köpfen der Menschen. Man findet diese Art der Dekoration als Girlanden auch über anderen Gassen der Innenstadt. Die Schusterbrücke wird mit einem eigenen Song aus dem Jahr 1969 besungen.
Wie ein Schloss aus einem vergangenen Jahrhundert wirkt das Universitätsgebäude, alt und ehrwürdig, allerdings ist es nur eins von vielen anderen Lehrgebäuden, in denen die verschiedenen Fakultäten untergebracht sind.
Dagegen wirkt das Parlamentsgebäude nüchtern und schmucklos. Die Figuren, die das Eingangsportal zieren, personifizieren alle Berufssparten des arbeitenden Volkes.
Die ehemalige Klosteranlage Križanke, damaliger Sitz des Kreuzritterordens, ist heute als Sommertheater die beliebteste Konzertbühne im Freien für ausgewählte Musikereignisse. Das Opernhaus in der Innenstadt erstrahlt seit einigen Jahren in neuem prächtigem Glanz. Am Wochenende trifft man sich in der grünen Lunge der Stadt, dem Tivoli-Park mit seinen Spazierwegen um den bewaldeten Hügel und dem Gelände des Zoos.
Wer es ein bisschen verrückt liebt, sollte auf keinen Fall einen Besuch im Szeneviertel »Metelkova«, das sich um das ehemalige Gefängnis (heute Jugendherberge) herum entwickelt hat, verpassen. Häuserwände wurden aus Porzellan, Ton und Metall gestaltet, großflächige bunte Gemälde zieren die Außenwände der Behausungen und Windspiele auf Dächern kann man bestaunen. Verwundert steht man vor der kreativen Gestaltung dieses kleinen Viertels, wo winzige menschliche Gesichter aus Alltagsmaterial in Nischen, große Skulpturen auf Podesten und glatzköpfige Horrorwesen an Stangen hängend den Besucher faszinieren.
Ljubljana – Aussprache
Man versuche den Namen der Stadt zunächst ungelenk mit »Jubel-Jana« auszusprechen – das kommt dem Klang schon ziemlich nahe. Glücklicherweise hält dieses Wort für uns Deutsche drei Vokale bereit – schwieriger wird es z. B. bei den Wörtern wie »trg«, »vrh«, »grm«, »krt«, »prst«, »škrt«, »smrt« und »čmrlj«. Herzlich willkommen in Ljubljana! Dobrodošli v Ljubljani!