Portugals Hauptstadt ist ein Ort voller AHA!, WOW! und BOAH!-Momenten. Lissabon paart Historie mit Moderne, Schwermut mit Leichtigkeit, Aufschwung mit Stillstand. Die Stadt verschlingt einen, fesselt, hält fest; um dann Tage später wieder freizugeben. Wie in einem wunderschönen Wachtraum bewegt sich der Besucher durch enge Gassen, über weite Prachtplätze und entlang eines malerischen Flussufers. Alte Straßenbahnen erklimmen ratternd die sieben Hügel der Stadt, während sie fotografierende Touristen an dreckige Häuserwände drängen. Zahlreiche Tascas verströmen den Duft frisch gegrillter Sardinen, der sich mit dem Gestank platt getretener Hundehaufen vermischt. Leidend verliebte Fadoklänge dringen durch die urigen Gebäudeschluchten uralter Stadtviertel. Alles lebt, vibriert und genießt zugleich seinen südländischen, gemütlichen Lebensrhythmus. Schade für all jene, die noch nicht hier waren …
Lissabons Geschichte ist allgegenwärtig
Dass sich das Land bis 1975 noch an der erdrückenden Kandare einer Jahrzehnte anhaltenden Diktatur befand, ist nur noch bedingt spürbar. Vielleicht an der Disziplin und störrischen Ruhe, mit der sich die Portugiesen in mitunter sehr lange Schlangen an der Supermarktkasse einreihen. Vielleicht daran, dass einem der Vermieter erzählt, der alte Herr gegenüber zahle nur 65 Euro im Monat an Miete – er hat noch seinen ersten Mietvertrag. Sind es die vielen verfallen Stadtpaläste in der Innenstadt oder die so häufig stattfindenden friedlich leidenschaftlichen Demos der Studenten in ihrer schwarzen Universitätstracht? Sind es die alten Läden, in denen scheinbar ähnlich alte Herren antiquierte Röhrenradios wieder funktionstüchtig machen?
Was aber dem Betrachter nicht verborgen bleibt, ist die sich langsam ausbreitenden Befreiung Lissabons aus der Wirtschaftskrise. Es wird gebaut, restauriert und gewerkelt. Neue stylishe Restaurants und Gin-Bars bevölkern verlassene Lagerhallen am Tejo, abgestoßene Bankfilialen in Graça oder urige Gewölbekeller an der Kathedrale Sé. Trotz gelegentlicher Rückschläge geht es vor allem in der Hauptstadt wieder bergauf.
Was erwartet den Besucher in Lisboa?
Lissabon ist ein fantastisches Reiseziel – sei es für wenige Tage oder gar ein paar Wochen. Die Stadt bietet einen wahnsinnigen Kulturreichtum; genügend Stoff für etliche Reisen. Lissabon ist praktisch ein riesiges Freilichtmuseum voller Museen. Alleine der circa 3.500 Jahre alte Stadtteil Alfama am Fuße des über allem thronenden Castelo de São Jorge ist Fundgrube unzähliger Augenöffner. Baixa – die Innenstadt – ein Eldorado für Shopping-Lover. Der große Praça de Comércio ist wie geschaffen, um bei einem Vinho Verde das bunte Treiben der Touristenscharen zu beobachten. Weiter geht es zum ehemaligen Schmuddelviertel der Stadt – Cais do Sodré. Wo vor einigen Jahren Straßendirnen um willige Freier buhlten, entwickelt sich heute eine coole Musikszene in vielen kleinen lässigen Bars. Hoch durch das Chiado zum Bairro Alto – der unbestrittenen Kneipenhochburg der Stadt. Dann wartet Príncipe Real mit einer lebhaften Schwulen- und Lesbenszene, kreativen Designerläden und relaxten Lokalen.
Über schwere Weine und saftige Schweinebacken …
Ob der römische Feldherr Lukullus einst durch Lissabon zog, ist nicht belegt, doch er hätte aus kulinarischer Sicht seine wahre Freude gehabt. Die Küche Portugals ist in ihrer Einfachheit raffiniert. Meeresgetier spielt logischerweise eine große Rolle; zum Atlantik ist es nur ein kurzer Weg. Für den bacalhau (Kabeljau) gibt es laut einer Überlieferung für jeden Tag des Jahres ein eigenes Rezept. Ist man Fisch & Co. weniger zugetan, kann man sich auf sagenhafte Fleischgerichte freuen. Wer nicht zumindest einmal in Rotwein geschmorte Schweinebacken probierte, der hat etwas verpasst! Über die schier unzähligen hochkarätigen Weine Portugals soll hier nicht berichtet werden. Ein oder zwei Sätze täten diesen edlen Tropfen bei Weitem nicht Genüge …
Wenn Ihre mehr über diese sagenhafte Stadt erfahren möchte, dann besucht einfach den Blog www.lissabon4insider.com von Angelica und Daniel Hagen.