Bekannt ist Hamburg als Stadt des Wassers. Gern erzählen die Hamburger den Witz über die drei großen Gewässer der Stadt, und zwar die Alster, die Elbe und den Regen. Vor über 1200 Jahren wurde Hamburg dort gegründet, wo die Alster in die Elbe mündet. Um 1190 ließ Graf Adolf III. die Alster durch Überschwemmung der Alsterwiesen zum See vergrößern, zwischen 1616 und 1625 entstanden durch Trennung die Binnen- und Außenalster. Die ganze Innenstadt hat eine Seite am Wasser, da zahlreiche Kanäle und Fleete zusätzlich zur Alster und Elbe Hamburg durchziehen. Überspannt werden die Kanäle von zahlreichen Brücken, weit über 2000 Brücken gibt es in Hamburg. Auf einer Bootsfahrt durch die Fleete können die Besucher einen Blick in die Vergangenheit der Stadt werfen. Beispielsweise stehen an der Ecke Deichtorstraße und Nikolaifleet alte Kontorhäuser. An beiden Seiten dieser Häuser befinden sich Hebevorrichtungen, durch die Waren mit Schiffen angelandet werden konnten. Nach der Zwischenlagerung wurden die Waren weiter transportiert. Die ganze Speicherstadt ist eine amphibische Welt aus Land und Wasser. Im 19. Jahrhundert wurde der Stadtteil auf Eichenpfählen errichtet, so entstand der damals größte Lagerhauskomplex weltweit. Ähnliche Bauwerke können nur in der Hansestadt Rostock besichtigt werden. Ganz in der Nähe entsteht heute der neue Stadtteil HafenCity, ein Viertel der neuen Gebäude hat eine Terrasse am Wasser mit einem faszinierenden Blick auf die Elbe.
Bei einem Gang durch die Innenstadt fallen die unterschiedlichen Architekturstile auf. Das Rathaus der Hansestadt wurde 1897 vollendet. Das Gebäude mit der Neorenaissancefassade erinnert an ein Schloss. In den Nischen der Fassade befinden sich die Standbilder von 20 deutschen Königen und Kaisern. Führungen durch die historischen Räume werden angeboten. Im großen Festsaal hängt ein monumentales Wandgemälde, auf dem ein Bischof zu sehen ist, der die Bevölkerung Hamburgs zum Christentum bekehrt. See- und Kaufleute brachten der Hansestadt Reichtum und Macht. Zahlreiche Kirchen aus rotem Backstein stammen aus dieser Zeit, noch heute ragen die Türme der Kirchenlandschaft über Hamburgs Innenstadt. St. Petri, St. Jacobi, St. Katharinen, St. Nicolai sowie St. Michaelis prägen das Stadtbild. Gern fotografiert wird die Hauptkirche St. Michaelis, die unter dem Namen Michel bekannt und ein Wahrzeichen Hamburgs ist, der Turm überragt mit 134 Metern die Innenstadt.
Zu den großartigen Gebäuden zählen sicher die Alsterarkaden, deren ebenmäßige Bogengänge an Venedig erinnern. Geschaffen wurden sie von dem Architekten Alexis de Chateauneuf. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden viele Gebäude im Stil des Klassizismus errichtet, die Neogotik-Architektur der Speicherstadt wird zum Historismus gezählt. Ebenfalls dem Historismus zugerechnet wird die Nikolaikirche, die von dem Londoner Architekten George Silber Scott erbaut wurde. Die neuen Gebäude der HafenCity wurden in futuristischer Glasarchitektur von bekannten Architekten entworfen.
Einkaufsbummel können in Hamburgs Innenstadt zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter unternommen werden. In der Hansestadt haben Einkaufszentren eine lange Tradition, die erste glasüberdachte Einkaufspassage am Jungfernstieg wurde im Jahr 1843 eröffnet. Zwar musste diese Einkaufspassage zu Beginn des 20. Jahrhunderts dem Bau eines Luxushotels weichen, aber im 1979 wurde der Einkaufstempel an gleicher Stelle wieder eröffnet. Hinter einer neobarocken Sandsteinfassade laden auf einer Fläche von 5.400 Quadratmetern zwanzig ausgewählte luxuriöse Geschäfte zum Shoppen ein. Im Jahr 2012 eröffnete eine weitere Einkaufspassage an der Poststraße in der ehemaligen Post, hier befinden sich die Einkaufsräume international bekannter Designer. Seit den 1980er Jahren gehen die Hamburger gern in die Passagen Hanse-Viertel oder Galleria. An mediterranes Einkaufsflair erinnert die Galleria in der Straße Große Bleichen, der Marmorboden wurde im schwarz-weißen Schachbrettmuster angelegt. Viele Modeboutiquen laden zum Einkaufen ein, auf einem Ponton gibt es Restaurants, es ist ein beliebter Treffpunkt von Geschäftsleuten zur Mittagszeit. Parallel zur Großen Bleichen verläuft die Prachtstraße Neuer Wall. Hier bestimmen Designerboutiquen, Juwelierläden sowie Einrichtungsgeschäfte das Bild. Versteckt zwischen dem Neuen Wall und den Alsterarkaden liegt die Mellinpassage, es ist die älteste Einkaufspassage Hamburgs. Geschmückt sind die Torbögen mit Jugendstilmalereien, Geschäfte im hanseatisch-gediegenen Ambiente wie die Buchhandlung „Felix Jud“ bieten hier ihre Waren an. Im Hanse-Viertel befinden sich viele Traditionsgeschäfte und wenige moderne Shops. Junge Hamburger Designer bieten ihre Ware in der Gänsemarktpassage an. Von der Europapassage am Ballindamm, sie wurde von dem Architekten Hadi Teherani entworfen, haben die Besucher einen fantastischen Blick auf die Binnenalster. Das Innere der Europapassage erinnert an ein Kreuzfahrtschiff, eröffnet wurde sie im Jahr 2006.
Die Binnenalster ist der wahre Star in Hamburgs Innenstadt. Befahren wird sie nur von den Alsterdampfern, eine Anlegestelle befindet sich am Jungfernstieg. Umgeben ist die Binnenalster an drei Seiten von Bäumen, Büschen und Pflanzen, Wanderwege laden zum Spazierengehen ein. Mitten in der Binnenalster befindet sich auf einem Ponton die bis zu 60 Meter hohe Alsterfontäne, zu Weihnachten wird sie durch einen beleuchteten Weihnachtsbaum ersetzt. Manchmal friert die Binnenalster im Winter zu, das letzte Mal durften die Hamburger im Winter 2012 das Eis betreten.