Zu den beliebten Zielen bei Städtereisen zählt Barcelona, es ist die Hauptstadt von Katalonien sowie die zweitgrößte Stadt in Spanien. Etwa 120 Kilometer südlich der Pyrenäen liegt die Stadt am Mittelmeer. Über 1,6 Millionen Menschen leben in Barcelona, in der Metropolregion sind es sogar 3,2 Millionen. Nach Hamburg ist Barcelona die zweitgrößte Stadt in der Europäischen Union, die nicht Hauptstadt eines Mitgliedstaates ist. Die zweite Millionenstadt in Europa nach Paris ist ebenfalls Barcelona, sie sind am dichtesten besiedelt. Gegründet wurde Barcelona vor über 2000 Jahren. Zahlreiche Bauwerke zeugen von der wechselhaften Geschichte der Stadt, die unter der Herrschaft der Karthager, Römer, Westgoten, Mauren, Franken sowie der Spanier standen oder stehen.
Der spanische Dichter Carlos Ruiz Zafón wurde in Barcelona geboren. Dort besuchte er auch die Jesuitenschule „College de Sant Ignasi”, die in einem gotischen Schloss untergebracht ist. Das Schloss aus rotem Backstein, mit geheimen Gängen und Türmen regte seine Fantasie an. So begann er, Geschichten zu erzählen. Seine Romane spielen vorwiegend in Barcelona, er beschreibt die düstere Zeit während der Franco-Diktatur. Speziell die Katalanen litten unter Franco, sie durften nur Spanisch sprechen, ihre katalanische Sprache wurde verboten. Nach Francos Tod dauerte es noch etwa drei Jahre, bis die Regierung die Beschränkung aufhob. Ebenso wurde die Hispanisierung der katalanischen Personen- und Städtenamen wieder aufgehoben. Seit Beginn der 1980er Jahre wird das Katalanische wieder an etwa 90 Prozent der Schulen unterrichtet und ist heute neben Spanisch Amtssprache in Katalonien. Die katalanische Sprache zählt zur romanischen Sprachfamilie. Sprachlich verwandt ist sie mit der okzitanischen Sprache in Südfrankreich, es bestehen aber auch Verbindungen zur spanischen, italienischen sowie der französischen Sprache.
Während des Franco-Regimes wurden auch katalanische Bücher verboten und verbrannt. Die Hauptfigur in Zafóns Romanen ist ein Buchhändler, der diese Bücher auf einem Buchfriedhof versteckt. Dadurch rettet er viele Bücher von katalanischen Schriftstellern, an die sich sonst niemand erinnern würde. Die Buchhandlung befindet sich laut Erzählung bereits seit dem 16. Jahrhundert in einer kleinen Straße in der Nähe der Ramblas, im alten Viertel Barcelonas. Seitdem ist die Buchhandlung auch im Besitz der Familie. Die Basilika Santa Maria del Pi spielt eine zentrale Rolle in den Büchern Zafóns. Auf einem Spaziergang durch das Gotische Viertel, über die Ramblas, zu den Häusern von Gaudí, zu Kirchen und Parks werden die Geschichten von Carlos Ruiz Zafón wieder lebendig. Plätze, Märkte, Cafés und Restaurants erhalten ein anderes Gesicht.
Erst seit 2007 befindet sich das Castell de Montjuic im Besitz der Stadt Barcelona. Die Festung ist ein fester Bestandteil in der Geschichte Kataloniens. Als die Spanier Katalonien im Jahr 1714 unterwarfen, wurde die Burg von Truppen besetzt. Auch in den folgenden Jahrhunderten war sie der Ausdruck einer Fremdherrschaft. Von der Burg aus wurde die Stadt mehrmals im 19. Jahrhundert beschossen. Zu Zeiten Francos gelangte die Festung Castell de Montjuic zur traurigen Berühmtheit. Hier wurden die gefangenen katalanischen Politiker und Sozialisten hingerichtet. Unter dem Gras im alten Steinbruch liegen etwa 4000 Opfer des Franco-Regimes. In seinem Buch „Der Gefangene des Himmels“ wird die Festung mit den Augen eines Gefangenen beschrieben. Heute ist der Berg Montjuic, er ist 173 Meter hoch, ein Anziehungspunkt der Einheimischen und Touristen. Auf dem Hausberg Barcelonas wurden die Olympischen Sommerspiele im Jahr 1992 ausgetragen. Wunderschöne Parks und viele Sehenswürdigkeiten gibt es dort. Erreichbar ist der Berg mit der Hafenseilbahn oder der Montjuic-Standseilbahn.