Reif für die grüne Insel?
Urlaub in Irland! Ankunft Dublin! Obligatorisches Sightseeing: von der James-Joyce-Statue zum Molly-Melone-Denkmal, vom Guinness-Store-House zum Spire, von der Ha‘penny-Brücke zum Temple Bar Distrikt, von der O’Connell Street zum Trinity College, von der St. Patrick’s Cathedral zu den Docklands!
Nach drei Tagen den Kopf voll irischer Geschichte, die Augen voll kontrastreicher Bilder, die Nase voll schöner Stadt – ab ins Grüne, auf ans Meer!
Los mit dem Mietwagen in den Linksverkehr – einfacher als gedacht! Nur immer den anderen hinterher!
Auf nach Westen! Auf schmalen, kurvigen Landstraßen entlang hoher Hecken und steinerner Brückengeländer und Feldmarkierungen geht es quer über die Insel Richtung Galway.
Im Westen viel Ursprüngliches!
Zwischen der Galway Bay und Killary Harbour erstreckt sich die Atlantikküste mit dem wildromantischen Gebiet Connemara, eine „wilde Schönheit“, wie Oscar Wilde dieses Konglomerat aus Bergen, Mooren und Seen nannte. Eine felsige Küste und raues Klima, unzählige Seen und einsame Berghöfe, unendliche Weite und sanfte Farben charakterisieren die Landschaft im Westen Irlands.
Man fährt gemächlich durch dünn besiedeltes Land, gibt sich der Melancholie ziehender Wolken und der unüberschaubaren Weite hin. Einfach mal anhalten und die Stille einatmen! Einfach mal aussteigen und das Farbenspiel genießen!
Düstere Stimmung verwandelt nur bei Regenschauern und mausgrauer Wolkendecke die unverfälschte Natur in die Szenerie für einen spannungsvollen Krimi.
Connemara ist eine der schönsten Regionen Irlands. Das Besondere und Überraschende ist die endlose Moorlandschaft, in der in langjähriger Tradition Torf gestochen wird, wodurch allerdings ein uralter Landschaftstyp für immer zerstört wird.
Nationalpark Connemara
Etwa 2000 ha dieser schönen Connemara-Landschaft wurden unter Naturschutz gestellt. Innerhalb des Parks gibt es vier der zwölf Gipfel der Bergkette Twelve Bens. Zu den Füßen der Felsen liegen die braunen Moore und grüne Sümpfe. Auf ausgeschilderten Wegen unternimmt der Irland-Fan im Nationalpark ausgedehnte Wanderungen mit spektakulärem Panorama bis zur Küste und in sanfte Täler.
Galway City
Dieses Tor zum Westen ist ein Gemisch internationaler Atmosphäre. In der Blütezeit des 15. und 16. Jhs. pflegte die Stadt intensive Handelsbeziehungen zu Ländern in Südeuropa und dem Baltikum. Heute präsentiert sich dem Irlandbesucher eine fröhliche Stadt, voller Events, Straßencafés, mittelalterlicher Innenstadt, verrückter Straßenkünstler und kontrastreichen Einkaufspassagen. Interessant und überraschend ist für den Touristen die Entdeckung, dass der Begriff „Lynchjustiz“ hier seinen Ursprung fand, als James Lynch Fitzpatrick seinen eigenen Sohn erhängte, weil kein anderer einen Abkömmling des Stammesoberhauptes hängen wollte.
Clifden
Dieses malerische kleine Städtchen, sehr beliebt bei Touristen, großartig bestückt mit den kleinen typischen grellbunten Häusern lädt zu einem Stopp ein. Hier gibt es im Sommer die Pony Show der Connemara Ponys und wer möchte, kann ein Rad leihen und auf der Tour über die Sky Road großartige Aussichten von der Felsenküste aufs Meer genießen.
Killary Harbour
Irlands einziger Fjord hat eine Straße entlang dramatischer Aussichten auf kahle Berge, die schroff ins Wasser abfallen. Eine unglaublich einsame Wanderung führt auf einem schmalen Trampelpfad am Südufer stundenlang durch eine vergessene Welt bis zur Landspitze, wo im schummrigen Abenddunst und aus dem ruhigen Meer einige unbewohnte Felsen herauslugen.
Abschied von Connemara
In diesem Teil Irlands gibt es oft keine englischsprachigen Bezeichnungen und die Schilder in dieser Gaeltacht-Region sind nur auf Gälisch – eine Sprache, die selbst dem sprachgewandten Besucher einiges Erstaunen entlockt. Ein kleiner Sprachkurs ist also das Plus dieser Reise!