Einen guten Allradwagen, ein zähes Criollo-Pferd oder gutes Schuhwerk braucht der Gast, wenn er in die Sierras von Minas eindringen will. Besonders eindrucksvoll von der Höhe her gesehen sind die Sierras von Minas nicht. Doch was von Weitem wie ein leichtes Hügelland aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als teilweise schroffe Gebirgslandschaft, durch die sich zahllose kleinere Bäche winden. Eindrucksvolle Cerros wie der Cerro de Arequita dienen vor allem den Kletterfans als abwechslungsreiches Betätigungsfeld. An kleinen Stauwerken lässt es sich herrlich baden oder man genießt einen erfrischenden Guss unter einem der zahllosen, oft namenlosen kleinen Wasserfälle, die sich in den Sierras von Minas aneinanderreihen. Auch verschiedene Aussteiger und Künstler haben die Sierras für sich entdeckt und sich in dem kleinen Ort Villa Serrana angesiedelt.
Anreise in die Sierras von Minas
In die Sierras von Minas gelangt man am einfachsten mit einem eigenen Wagen. Wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, der nimmt den Langstreckenbus vom internationalen Busterminal Tres Cruzes in Montevideo aus nach der regionalen Hauptstadt Minas im uruguayischen Bundesland Lavajella, der praktisch durch die Sierras über die Ruta 8 fährt. Von Norden aus fahren die Busse aus den Städten Treinta y Tres und Melo in die Stadt, die am Kilometerstein 116 (von Montevideo aus gesehen) liegt. Gäste, die von den Badeorten in den Departments Maldonado und Rocha am Atlantik aus anreisen, nehmen die sehenswerte Panoramastrasse 12.
Erlebnisvielfalt in den Sierras von Minas
Rund um die Stadt führen kleine Wege von der Hauptstraße Ruta 8 in die Sierras. Ob mit dem Bike, dem Pferd oder zu Fuss. Ob mit dem Auto oder dem Motorrad, die Sierras lassen sich auf viele Arten erkunden. Ein sehenswerter Wasserfall, der sich über Jahrmillionen in das Gestein gefressen hat, ist der Salto del penitente, der etwa 20 Kilometer von der Hauptstadt in den Sierras liegt. Über staubige Schotterpisten führt eine Panoramastraße auch vom Kilometerstein 135 hin. Mehr kleine Wasserfälle finden sich um den Cerro de Campanero, an dem sich der gleichnamige Arroyo (Bach) vorbei schlängelt. Der Berg ist leicht von Minas selbst aus zu erreichen, da er in nur 3 Kilometern Entfernung am Kilometerstein 124 an der Ruta 8 liegt. Dort ganz in der Nähe liegt auch das kleine Künstlerdorf Villa Serrana, das gerade wegen der fehlenden Infrastruktur einen besonderen Reiz auf den Gast ausübt.
Berge besteigen und den Geiern zuschauen
Passiert man die Stadt Minas und nimmt den Weg nach Nordosten, dann sieht man nach ein paar Kilometern schon Weitem den mächtigen Vulkanfels Cerro Arequita. Die senkrechten Südwände sind ein erstklassiges Kletterrevier. Darunter hat sich einer der ganz wenigen Ombuewälder in der Welt gebildet, der einem Märchenwald in einem Hobbit-Movie in nichts nachsteht. Tiefe Höhlen führen in den Berg, die auch besucht werden können. Nur 2 Kilometer weiter steht mit dem Cerro de Cuervos schon der nächste Berg. Mit einem Floss geht es über die davor liegende Lagune. Nach einer Klettertour zum Plateau hat der Besucher einen Blick auf die in den Lüften kreisenden Geier und die sich unter ihnen ausbreitenden Sierras.
Fazit:
Die Sierras von Minas sind ein Abenteuerspielplatz für Alt und Jung, der inmitten einer fast unberührten Gebirgswelt liegt. Nur wenige finden den Weg dorthin, obwohl die Sierras nur unweit der traumhaften Atlantikküste liegen.